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Arthrose vorbeugen: gesünder leben für die Gelenke

Arthrose vorbeugen: gesünder leben für die Gelenke

Arthrose wird so lange als Alte-Leute-Krankheit belächelt, bis es einen selber trifft, und das möglicherweise früher, als man erwartet. In mancher Hinsicht ähneln sich Gelenkverschleiss und Zahnprobleme: Einmal ruiniert, regenerieren sich die Körperteile nicht mehr. Doch wie bei den Zähnen lässt sich mit Vorbeugung einiges erreichen. Massnahmen, um Arthrose vorzubeugen, helfen auch insgesamt zu einem gesünderen Leben. Wichtig: Arthrose und Arthritis sind nicht dasselbe und haben unterschiedliche Ursachen – auch wenn sie beide mit Gelenkschmerzen verbunden sind. Hier lernst du, wie du Arthrose vorbeugen kannst.

1. Arthrose verstehen: So entsteht Gelenkverschleiss

Das Geheimnis eines gesunden Gelenks ist der Knorpel. Er ermöglicht, dass Knochen sich mit minimaler Reibung schmerzfrei ineinander bewegen und auch Druck abpuffern. Das Knorpelgewebe ist im gesunden Zustand von einer Flüssigkeit getränkt, die Synovia genannt wird und zu 94 Prozent aus Wasser besteht. Sie schmiert auch die Gelenkoberflächen mit einem dünnen Film. Sie transportiert ausserdem während der normalen Be- und Entlastung Nährstoffe in den Knorpel. Mit fortschreitendem Lebensalter wird der Knorpel weniger elastisch und kann weniger Flüssigkeit aufnehmen. Das ist normal, erhöht aber auch das Risiko eines Knorpelschadens.

Arthrose entsteht, wenn der Knorpel durch falsche Belastung oder Verletzung beschädigt wird. Er kann sich nicht mehr regenerieren – ähnlich wie ein Zahn mit Karies. Kann der Knorpel seine Aufgaben nicht mehr erfüllen, wirkt sich das auf die Knochen darunter aus. Sie beginnen, sich zu verändern und Auswüchse zu bilden. Der Knorpel bildet sich zurück und verschwindet. Es wird mühsamer, das Gelenk zu bewegen, und die Patienten verspüren Schmerzen.

Arthrose vorbeugen heisst also: Den Knorpel so lange wie möglich gesund erhalten. Arthritis ist dagegen eine Krankheit, die zwar auch mit Gelenkschmerzen verbunden ist. Diese sind jedoch die Folge einer von Bakterien oder anderen Erregern hervorgerufenen Entzündung und brauchen eine andere Behandlung als Arthrose.

2. Ursachen für die Entstehung von Arthrose vermeiden

Folgende Faktoren erhöhen das Risiko, an Arthrose zu erkranken:

  • Überbelastung durch dauerhafte einseitige Bewegungen oder häufige Stossbewegungen
  • Überbelastung durch zu hohes Körpergewicht
  • Überbelastung des Gelenks aufgrund einer Fehlstellung (X- oder O-Beine, Hüftdyplasie)
  • Beschädigung des Knorpels durch Verletzungen

Aus den möglichen Ursachen ergibt sich schon die wichtigste Vorbeugungsmassnahme: Überbelastung sollte soweit möglich vermieden werden. Das heisst aber nicht, dass du dich möglichst wenig bewegen sollst. Im Gegenteil: Nur ein Knorpel, der regelmässig be- und entlastet wird, erhält auch Nährstoffe und bleibt so funktionsfähig und elastisch.

3. Gelenkschmerzen in Hüfte und Knie vorbeugen – Übergewicht vermeiden

Die häufigsten Arthrosefälle betreffen Hüfte und Knie. Diese Gelenke sind es auch, die das Übergewicht abfedern müssen. Auch am Sprunggelenk kann es zu Arthrose kommen. Es gibt viele Gründe für eine gesunde, ausgeglichene Ernährung, die sich nicht zu sehr an den Hüften absetzt – gesunde Gelenke sind nicht der unwichtigste. Es lohnt sich also, Ernährungsgewohnheiten zu überprüfen und nicht erst auf die ersten Schmerzen zu warten.

4. Gelenkschmerzen vorbeugen durch geeigneten Ausgleichssport

Wer beruflich schwer heben muss, viel auf Knien oder über Kopf arbeitet oder sehr gleichförmige Bewegungen verrichtet, besitzt ein erhöhtes Arthrose-Risiko. Je nach Tätigkeit kann dies die Knie, die Schultern oder andere Gelenke betreffen. Es ist deshalb in deinem eigenen Interesse, dir möglichst gelenkschonende Techniken anzueignen oder Hilfsmittel zu benutzen, soweit dies eben möglich ist. Der Körper junger Menschen steckt scheinbar viel weg. Die Schmerzen kommen aber später.

Überbelastung durch den Arbeitsalltag lässt sich nicht ungeschehen machen. Gut trainierte Muskeln und ein dank Bewegung mit Nährstoffen gut versorgter Knorpel sind jedoch besser darauf vorbereitet, schwere Aufgaben zu bewältigen. Ein gelenkschonender Ausgleichssport ist deshalb empfehlenswert. Folgende Sportarten sind besonders geeignet:

  • Schwimmen
  • Radfahren
  • Walken oder Wandern
  • gemässigtes Lauftraining
  • Aerobic, Gymnastik, Wassergymnastik
  • Skilanglauf

5. Bewegung statt Couch gegen Gelenkverschleiss

Schreibtischtäter und Couchpotatoes sind vor Arthrose nicht automatisch geschützt, weil sie ihre Gelenke nicht belasten. Zuwenig Bewegung lässt den Knorpel verhungern und verkümmern! Dabei ist zunächst einmal jede Aktivität hilfreich und der Gesundheit insgesamt förderlich. Es gibt allerdings Sportarten, bei denen die Gelenke stark belastet werden und ausserdem ein hohes Verletzungsrisiko besteht – extremes Lauftraining, Abfahrtsski und Ballsportarten beispielsweise.

6. Fehlstellungen korrigieren oder ausgleichen

Bei manchen werden Fehlstellungen schon in der Kindheit diagnostiziert, bei anderen entwickeln sie sich durch Verletzungen oder einseitige Belastung. Es ist nicht immer möglich, diese einfach zu korrigieren, aber es ist immer einen Versuch wert – beispielsweise mit Einlagen oder Gymnastik.

7. Möglichkeiten nach den ersten Symptomen von Gelenkverschleiss

Die ersten Symptome von Arthrose sind kein Grund, mit den Bemühungen aufzuhören. Jetzt gilt es, zu retten, was noch zu retten ist und den verbliebenen Knorpel möglichst lange zu erhalten. In diese Richtung verläuft auch die Behandlung jedes Orthopäden. Zu vermeiden ist nun Sport, der mit kräftigen Stossbewegungen verbunden ist. Entzündungen müssen behandelt werden. Arthrose kommt nicht über Nacht, von den ersten Anzeichen bekommst du möglicherweise gar nichts mit. Doch auch wenn es ein weiter Weg ist von der ersten Diagnose bis zur Gelenk-OP: Du kannst vieles dazu beitragen, dass die Erkrankung langsam verläuft und eine Prothese vielleicht nie nötig wird.

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