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Granulationsgewebe: Basis für die neue Haut

Granulationsgewebe: Basis für die neue Haut

Die Granulation ist nach der Reinigungsphase und vor der Regenerationsphase der zweite Schritt bei der Heilung verletzten Gewebes. Granulationsgewebe ist wichtig für die Wundheilung. Es unterstützt die Neubildung der Haut nach Verletzungen und ist somit gut für deine Gesundheit. Bestimmte Massnahmen helfen dabei, die Bildung des Gewebes zu unterstützen und die Heilung zu beschleunigen.

Was ist Granulationsgewebe?

Beim Granulationsgewebe handelt es sich um ein Gewebe, das vorübergehend während der Wundheilung entsteht. Es erfüllt die Funktion von natürlichen Wundauflagen und deckt die Verletzung ab. Das Granulationsgewebe bildet die Basis für die Bildung neuer Hautzellen und ist deshalb für den Heilungsprozess sehr wichtig. Bildet sich das Granulationsgewebe in einem chronischen Entzündungsstadium, spricht man in diesem Zusammenhang von einer granulierenden Entzündung. Diese geht immer mit einer Narbenbildung und einer Defektheilung einher.

Wie sieht Granulationsgewebe aus?

Das Granulationsgewebe hat eine rötliche Farbe und glänzt feucht. Die Oberfläche ist weich und von einer körnigen beziehungsweise granulierten Struktur. Bei genauem Hinsehen erkennst du feine Hügelchen auf der Wunde. Ursache hierfür sind Reparationsprozesse im Bereich der einsprossenden Gefässe der Kapillaren. An und für sich besteht das Granulationsgewebe aus neuem Bindegewebe, das von Kapillaren durchzogen ist. Bei den Kapillaren handelt es sich um kleine Blutgefässe. Da diese zahlreich vorhanden sind, heben sie sich als körnige Strukturen ab.

Woraus besteht Granulationsgewebe?

Im Granulationsgewebe sind neu gebildete Kapillaren, Fibroblasten und eine Anhäufung von Extrazellulärmatrix enthalten. Diese Matrix besteht aus den Strukturbestandteilen des Gewebes ausserhalb der Zellen. Dazu gehören die Proteoglykane sowie Kollagen. Proteoglykane setzen sich zum grössten Teil aus Kohlenhydraten und nur zu einem geringen Teil aus Eiweiss zusammen. Kollagenfasern sind ein wichtiger Bestandteil der Haut, aber auch von Zähnen, Blutgefässen, Knorpeln, Sehnen und Knochen. Bei den Fibroblasten handelt es sich um Zellen im Bindegewebe. Sie unterstützen die Synthese der Interzellularsubstanz. Diese ist wiederum wichtig für den Aufbau der Extrazellulärmatrix.

Wie und wann entsteht Granulationsgewebe und bilden sich Narben?

Im Verlauf der Wundheilung kommt es zu einer Verdichtung der Extrazellulärmatrix. Das Kollagen häuft sich an und bildet somit eine druck- und zugfeste Narbe. Die Ausbildung des Granulationsgewebes erfolgt am dritten bis vierten Tag nach der Verletzung. Die Fibroblasten wandern aus dem Umfeld in die Wunde ein. Die Wunde bietet den Fibroblasten zahlreiche Nährstoffe. Das liegt am Abbau der abgestorbenen Zellen und der Blutgerinnsel durch Plasmin, einem Bestandteil des Blutserums. Auch die Makrophagen, die Fresszellen der weissen Blutkörperchen, Lymphozyten genannt, sowie die im Bindegewebe enthaltenen Histiozyten sind am Abbauprozess beteiligt. Somit stehen ausreichend Aminosäuren zur Verfügung. Die Granulationsphase findet mit dem Ausgleich des Substanzverlustes an der Wunde beziehungsweise nach der Überhäutung mit frischem Gewebe ein Ende. Anfangs überragt die rötlich gefärbte Narbe die gesunden Bereiche der Haut. Parallel zur Straffung des Bindegewebes mindert sich die Durchblutung und die Narbe sinkt ein und verblasst. Das Narbengewebe enthält weder Schweiss- noch Talgdrüsen oder Haare. Auch der Hautfarbstoff fehlt, sodass sich die Narbe vor allem im Sommer farblich von den übrigen Hautstellen abhebt.

Wie verhindern Wundauflagen und andere Massnahmen eine Entzündung durch Infektion?

Eine saubere Wunde heilt schneller. Wichtig ist deshalb, dass sie frei von nekrotischem Gewebe und nicht verschmutzt ist. Bakterielle Infektionen fördern eine Entzündung und behindern die Wundheilung. Um die besten Voraussetzungen für eine Heilung zu schaffen, betreibt der Körper eine Phagozytose mithilfe der Makrophagen und löst die Blutgerinnsel auf. Darüber hinaus bist du dazu in der Lage, die Wundheilung beziehungsweise die Bildung des Granulationsgewebes zu fördern, beispielsweise durch:

  • Wunde säubern und desinfizieren
  • Abtragen von Nekrosen
  • Vermeiden von Spannungen der Wundränder
  • Wunde feucht halten, damit sich die Zellen besonders rasch vermehren, beispielsweise durch Wundauflagen
  • Aufkratzen der Wunde vermeiden

Welche Bedeutung hat das Granulationsgewebe für die Wundheilung ?

Das Granulationsgewebe ist für die Wundheilung sehr wichtig. Das betrifft sowohl flache Schürfwunden als auch den Dekubitus, ein schwerwiegendes Druckgeschwür, sowie andere offene Verletzungen. Während die Wunde von den Rändern aus zunehmend nach innen verheilt, bildet sich das Granulationsgewebe von unten und bedeckt sämtliche Bereiche der Verletzung. Je nach Funktion unterscheidet man folgende Arten des Granulationsgewebes:

  • Ersatzgewebe vor allem bei Hautdefekten
  • Resorptionsgewebe bei einer Nekrosenresorption
  • Demarkationsgewebe, beispielsweise im Rahmen der Abgrenzung eines Abszesses

Was bewirkt eine gestörte Granulation in Bezug auf die Blutgefässe?

Ist der Prozess der Granulation gestört, verzögert sich die Neubildung der Blutgefässe. Somit verschlechtert sich auch die Wundheilung. Du erkennst eine gestörte Granulation an einer bläulichen Wundfärbung, bläulichen Rändern oder schmierigen Gewebeablagerungen. Der Arzt nimmt in einem solchen Fall häufig eine Kürettage vor. Dabei löst er die Fibrinnetzwerke von der Wunde und optimiert somit die Epithelialisierung. Mit der Epithelialisierung ist das Überwachsen der Wunde mit frischen Zellen der obersten Hautschicht gemeint. Es gibt verschiedene Ursachen für schlechte Wundheilung, zum Beispiel eine Unterversorgung mit wichtigen Nährstoffen oder eine Krankheit.

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