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Steissbein Schmerzen: Über Leiden im untersten Teil der Wirbelsäule

Steissbein Schmerzen: Über Leiden im untersten Teil der Wirbelsäule

Das Steissbein (medizinisch: Os coccygis) ist der unterste Abschnitt der Wirbelsäule und besteht bei fast allen Menschen aus den zusammengewachsenen und rudimentär ausgebildeten Wirbeln, die ihrerseits als Überrest einer Schwanzanlage betrachtet werden. Dabei lassen sich in der Regel vier Wirbel ausmachen, manchmal aber auch zwei oder acht. Am Steissbein setzen unter anderem Sehnen und Muskeln an. Oberhalb liegt das Kreuzbein. Aufgrund der exponierten Lage, der Anfälligkeit für Stürze und ähnliche Verletzungen sowie der Eigenschaft, ein Knochen zu sein, kann das Steissbein Schmerzen verursachen.

Was sind Steissbein Schmerzen und welche Symptome zeigen sich?

Die Symptome bei Steissbeinschmerzen sind unterschiedlich. Die Schmerzen selbst werden durch Schäden am Steissbein sowie durch Schäden am umliegenden Gewebe verursacht. Insgesamt sind Frauen deutlich häufiger betroffen als Männer, was darauf zurückzuführen ist, dass hier das Steissbein etwas weiter hervortritt. Die Symptome zeigen sich oftmals bei Druck aufs Steissbein und beim Sitzen, können aber auch – je nach Ursache – in anderen Situationen auftreten:

  • stechende Schmerzen
  • brennende Schmerzen
  • Schmerzen beim Aufstehen, Hinsetzen oder Bücken
  • Schmerzen beim Stuhlgang
  • ausstrahlende Schmerzen

Die Symptome und Beschwerden variieren hier in Abhängigkeit von der Person und der Ursache. Wenn dein Steissbein Schmerzen verursacht, kommen durchaus mehrere Krankheiten beziehungsweise Ursachen in Frage.

Welche Ursachen haben Steissbeinschmerzen?

Verursacht das Steissbein Schmerzen und du fühlst, dass im unteren Bereich der Wirbelsäule etwas nicht stimmt, kann es dafür verschiedene Auslöser geben. Darunter sind beispielsweise:

  • Prellungen
  • Brüche
  • Luxation
  • Tumore
  • Belastung

Die häufigste Ursache für Steissbeinschmerzen sind allerdings Stürze, die zu Verletzungen führen. Aufgrund der anatomischen Lage am Gesäss werden entsprechend viele Stürze mit dem empfindlichen Knochen abgefangen. Wenn am Steissbein die Schmerzen chronisch sind, dann lautet die Diagnose „Kokzygodynie“. Diese ist oftmals nicht auf bestimmte Krankheiten oder Ursachen zurückzuführen und somit idiopathisch.

Sind Steissbeinschmerzen ein Zeichen für eine kranke Wirbelsäule?

Sofern dem schmerzenden Steissbein kein Sturz oder ähnliches voranging und die Schmerzen plötzlich auftreten, solltest du deinen Körper eine Weile beobachten. Verschwinden die Schmerzen nicht rasch wieder und es kommen beispielsweise noch Probleme bei bestimmten Bewegungen hinzu, kann dies ein Zeichen für tiefergehende Probleme mit der Wirbelsäule sein. Bei anhaltenden Problemen ohne erkennbare Ursache solltest du einen Arzt konsultieren. In seltenen Fällen können beispielsweise gegeneinander verschobene Wirbel auch am Steissbein Schmerzen verursachen.

Welche Behandlung oder Therapie hilft bei Steissbeinschmerzen?

Die Behandlung bei Steissbeinschmerzen sollte ursächlich erfolgen. In den allermeisten Fällen, insbesondere bei Prellungen, kannst du aber auch einfach auf die Zeit bauen. Zumeist verschwinden Steissbeinschmerzen nämlich nach Wochen oder Monaten von allein. Ergänzend können hier Salben oder lokale Betäubungen zur Behandlung genutzt werden. Anders sieht die Therapie bei einem Steissbeinbruch aus: Hier wird zunächst ebenfalls versucht, konservativ zu behandeln. Dazu gehören mitunter auch:

  • Bettruhe
  • Sitzringe zum entlasteten Sitzen
  • Injektionen

Bei komplizierten Brüchen oder anderweitig nicht mehr zu normalisierenden Steissbeinschmerzen kann es auch entfernt werden. Die Operation hinterlässt Narben, die ihrerseits aber auch zu Beschwerden führen können. Die Operation ist daher wirklich die letzte Massnahme, die nur durchgeführt werden sollte, wenn dir schmerzstillende Medikamente und eine konservative Behandlung nicht helfen. Bei einer Steissbeinluxation wird der Arzt den verschobenen Knochen in der Regel händisch wieder richtig positionieren.

Sind Steissbeinschmerzen nach einem Sturz gefährlich?

Aufgrund des Aufbaus des Steissbeins sind Schmerzen nach einem Sturz aufs Gesäss zunächst einmal normal. Verschwinden diese nicht nach wenigen Stunden oder Tagen und kommt es zu Blutergüssen, solltest du im Zweifel einen Arzt aufsuchen. Ein Bruch könnte aufgetreten sein. Jedoch ist ein Steissbeinbruch selten wirklich gefährlich, sondern allenfalls langwierig und lästig. Generell ist es aber kein Zeichen für etwas Gefährliches, wenn nach einem Sturz im Steissbein Schmerzen auftreten.

Warum verursacht das Steissbein Schmerzen während der Schwangerschaft?

Während der Schwangerschaft weitet sich der Beckenring der Frau. Teil des Beckenrings ist wiederum das Kreuzbein, an dem das Steissbein anliegt. Dieses kann durch die veränderte Position für alle möglichen Schmerzauslöser verantwortlich sein. Verursacht das Steissbein Schmerzen, drückt es beispielsweise auf Muskeln oder Nerven. Häufig ist es auch die Kombination aus dem sich vorübergehend verändernden und spannenden Becken und dem in der Lage veränderten Steissbein, die für Schmerzen sorgt. Diese Schmerzen strahlen gelegentlich auch in die Hüfte und Beine aus, sodass wieder von Kokzygodynie gesprochen werden kann. Dass das Steissbein Schmerzen während der Schwangerschaft auslöst, passiert nicht immer. Es kann allerdings auch zu Steissbeinschmerzen während und nach der Geburt kommen.

Wohin gehe ich mit Steissbeinschmerzen?

Die Wahl des richtigen Arztes hängt an der Ursache für die Steissbeinschmerzen. Zunächst einmal kannst du dich an deinen Hausarzt oder einen Orthopäden wenden. Bei tatsächlichen Knochenproblemen kann der letztgenannte helfen. Bei entzündlichen Prozessen als Ursache für die Steissbeinschmerzen kann beispielsweise ein Proktologe oder Gynäkologe die bessere Anlaufstelle sein. Aber auch ein Neurologe kann, sofern es sich um ein Problem mit den Nerven handelt, der richtige Ansprechpartner sein. Im Zweifel kannst du zu deinem Hausarzt gehen und dich von diesem bezüglich der Wahl des richtigen Facharztes beraten lassen.

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