Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Physiotherapeuten in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Hüftgelenk-OP: Was vor und nach der Operation geschieht

Hüftgelenk-OP: Was vor und nach der Operation geschieht

Das Hüftgelenk ist das grösste Gelenk im menschlichen Körper und trägt massgeblich zur Stabilität und Statik des Körpers bei. Wenn es anhaltende Schmerzen bereitet, wird oft eine Hüftgelenk-OP empfohlen. Das Einsetzen einer Hüftgelenkprothese bereitet den meisten Menschen Sorgen. Jedoch handelt es sich bei dieser Operation um eine Standardprozedur: Allein in der Schweiz werden jährlich über 21000 künstliche Hüftgelenke implantiert.

Wo sitzt das Hüftgelenk und welche Funktionen erfüllt es?

Das Hüftgelenk ist die gelenkige Verbindung zwischen Becken und Oberschenkeln, genauer gesagt zwischen Oberschenkelkopf (Femur) und der Pfanne des Hüftbeins (Acetabulum). Unser Hüftgelenk ermöglicht uns sämtliche Bewegungen der Beine gegen das Becken oder vice versa, also zum Beispiel das Laufen und Springen, und stabilisiert zugleich den Körper. Es ist ein Kugelgelenk, das sich in drei Hauptachsen bewegen lässt, dessen grosser Bewegungsumfang meist nicht voll genutzt wird. Zwischen Oberschenkelkopf und Hüftpfanne existiert eine grosse Kontaktfläche, deren Oberflächen mit Knorpel überzogen sind, um eine reibungsarme Bewegung zu gewährleisten.

Welche Erkrankungen verursachen Hüftschmerzen?

Bereits bei Kindern können Hüftschmerzen auftreten, die durch Anlagefehler verursacht werden, beispielsweise eine unzureichend ausgebildete Hüftgelenkspfanne oder Beinlängendifferenzen. Natürlich können auch Knochenbrüche im Bereich der Hüfte zu Schmerzen führen, allen voran ist hier der Oberschenkelhalsbruch zu nennen. Weitere mögliche Krankheiten und Ursachen für Hüftschmerzen sind eine akute Gelenkentzündung (Arthritis) und eine Hüftkopfnekrose (Durchblutungsstörung des Hüftkopfes). Bleiben eine Hüftdysplasie, ein Knochenbruch, Arthritis im Bereich der Hüfte oder die Hüftkopfnekrose als Diagnose unbehandelt, können diese Erkrankungen langfristig zum Gelenkverschleiss und somit zur Coxarthrose führen. Diese Abnutzung der Gelenkflächen, die als Arthrose des Hüftgelenkes oder als Coxarthrose bezeichnet wird, ist die häufigste Ursache für Hüftschmerzen. Wenn die Hüfte schmerzt, ist dies nicht immer auch der Auslöser der Schmerzen, sondern auch Ischiasbeschwerden, eine ISG-Blockade oder sogar ein Bandscheibenvorfall können Ursachen sein.

Welche Symptome treten bei einer Coxarthrose auf?

Anfangs treten leichte Hüftschmerzen vor allem nach dem Aufstehen bei den ersten Schritten am Morgen auf. Mit der Zeit fallen das Abwärtssteigen von Treppen, das Bücken oder das Aussteigen aus dem Auto sowie das Heranziehen zusehends schwerer. Die Schmerzen betreffen das Hüftgelenk selbst und werden mit einem Ziehen in die Leistengegend beschrieben. Mit zunehmend fortgeschrittener Hüftarthrose schmerzen die Gelenke auch nachts und im Ruhezustand und die Intensität der Schmerzen nimmt zu, sodass sie bis ins Knie ausstrahlen und Rückenschmerzen als weitere Symptome auftreten. Nach längeren Gehstrecken beginnt der Betroffene zu hinken. Zudem lässt sich der Oberschenkel schlechter beugen und strecken und schwerer bis gar nicht mehr drehen. Eine Coxarthrose wird durch mangelnde Bewegung und Übergewicht begünstigt und tritt mit fortschreitendem Alter häufiger auf.

Wann ist eine Hüftgelenk-OP notwendig?

Im Anfangsstadium einer Hüftarthrose kommen konventionelle Behandlungsmethoden wie Medikamente und Krankengymnastik zum Einsatz, um die Beweglichkeit zu trainieren, Muskeln zu kräftigen und Schonhaltungen zu vermeiden. Da sich der Verschleiss im Hüftgelenk nicht rückgängig machen lässt, nehmen die Symptome mit der Zeit trotz Gegenmassnahmen zu und eine Operation ist als letztes Mittel bei einer Hüftarthrose unvermeidbar. Der Zeitpunkt für eine Hüftgelenk-OP basiert auf den Schmerzen des Patienten. Um festzustellen, ob eine Operation notwendig ist, prüft der Arzt vier Faktoren: Schmerz, Funktionseinschränkung, Röntgenbild und Einschränkung der Lebensqualität.

Wie läuft die Operation ab?

Endoprothese, das Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks, ist eine der häufigsten operativen Eingriffe und hat sehr gute Erfolgsaussichten. Beim Implantieren einer Hüftprothese wird die Gelenkpfanne des Beckens durch eine Pfannenprothese und der Hüftschaft mit Hüftkopf durch einen Prothesenschaft mit aufsitzendem Kunstkopf ersetzt. In Vorbereitung auf die OP erhält der Betroffene zahlreiche Informationen. Am Tag des Eingriffs wird er in der Regel in Vollnarkose versetzt und ein Zugang von zehn bis 30 Zentimetern zum zu operierenden Bereich wird geschaffen. Die geschädigten Knochen bzw. Knorpelteile werden gänzlich entfernt und durch die (Teil-)Prothesen ersetzt. Nach einem Funktionstest wird der Operationsbereich wieder verschlossen.

Welche Arten von Hüftgelenken werden eingesetzt?

Die Praxis hat bewiesen, dass künstliche Hüftgelenke durchschnittlich mehr als 20 Jahre halten und sie in punkto Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit mittlerweile an das natürliche Gelenk heranreichen. Es gibt unterschiedliche Prothesen, die bei der Hüftgelenk-OP eingesetzt werden können: Keramik, Metall oder Kunststoff oder eine Kombination der Materialien. Zudem entscheidet der Arzt, ob beim Einsetzen der Prothese Zement – ein Kunststoffkleber für bessere Haftung – genutzt wird. Es muss nicht immer das komplette Gelenk ersetzt werden, sondern gegebenenfalls nur ein Teil des Gelenkes, an dem der Knorpel defekt ist. Welche Prothese und Operationsmethode zum Einsatz kommen, wird individuell festgelegt und ist unter anderem abhängig vom Fortschreiten der Arthrose, dem Zustand der Knochen, Lebensgewohnheiten und dem Körpergewicht.

Wie lange dauern eine Hüftgelenk-OP und die Genesung danach?

Die Operation selbst, in der das künstliche Hüftgelenk eingesetzt wird, dauert durchschnittlich eine bis anderthalb Stunden. Nach dieser OP wird der Patient noch etwa eine Woche auf der Normalstation im Spital versorgt. Im direkten Anschluss an den Aufenthalt in der Klinik findet zur weiteren Behandlung eine oftmals stationäre Rehabilitationsmassnahme über einen Zeitraum von etwa drei Wochen mit täglicher Physio- und Ergotherapie statt. Insgesamt dauert es je nach individuellem Verlauf etwa drei Monate, bis die eingesetzte Hüftprothese vollständig ausgeheilt und belastbar ist.

Der Physiovergleich für die Schweiz. Finde die besten Physiotherapeuten in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Hill Sachs Läsion: Was hat es mit der Druckdelle auf sich?

Die Hill-Sachs-Läsion bezeichnet eine Druckdelle am Knorpel oder Knochen der Schulter, meist verursacht durch einen Unfall oder eine Schulterluxation. Wie sieht die Behandlung aus? Welcher Arzt stellt die Diagnose? Und vor allem: Wie stellt der Arzt die Hill-Sachs-Läsion fest? Du weisst, dass die Hill-Sachs-Läsion den Oberarmkopf betrifft – und hast ansonsten ganz viele Fragen zur Anatomie, zur Ursache der Hill-Sachs-Läsion und zur Therapie. Deine Fragen – unsere Antworten!

Nackenschmerzen Ursachen und Symptome

Ein schmerzender Nacken ist unangenehm und schränkt die eigene Bewegungsfreiheit stark ein. Der Schmerz kann dabei auch zu weiteren Beschwerden führen, etwa Migräne oder Rückenschmerzen verursachen. Abhilfe schaffen Massagen und Wärmebehandlungen. Dennoch ist es wichtig, auch die Ursachen herauszufinden, um weitere Schmerzen zu vermeiden. Oft sorgen gerade zu wenig Bewegung, eine falsche Haltung und Sitzposition oder eine Verkühlung für den verspannten Nacken. Es ist wichtig, frühzeitig zu reagieren und den Problemen vorzubeugen. Hier zeigen wir dir, wie.

In 7 Schritten ein Fussgelenk tapen

Das Fussgelenk ist ständigen Belastungen ausgesetzt und weist daher häufiger Beschwerden und Verletzungen auf. Gerade im Sport ist es wichtig, das Sprunggelenk zu fixieren und zu stabilisieren. Das ist über ein Sport- oder Kinesio-Tape möglich. Der Verband sorgt dafür, dass Verletzungen vermieden werden oder sich bestehende Beschwerden nicht verschlimmern. Kinesio-Tapes haben auch eine anregende Wirkung auf den Muskelstoffwechsel. Daher tragen viele Sportler das Tape, um die Gelenke zu schützen.

Gelenk knacken: das Knie knirscht, die Hüfte knarrt, die Schulter knackt – geh ich kaputt?

Menschen haben es nicht leicht mit ihrem Körper, gibt er doch häufig verstörende Geräusche von sich. Irgendwo knarrt, knirscht und knackt es immer – ob im Sprunggelenk, im Knie, in der Hüfte oder das bekannte Fingerknacken. Ist das schädlich für unsere Gesundheit, müssen wir uns Sorgen machen? Schon die geringste Bewegung kann zu Knackgeräuschen führen, wenn nicht sogar zum Meniskusriss oder zur Arthrose. Das Gelenk -Knacken nimmt im Alter zu, was der wenig schmeichelhafte Begriff „alter Knacker“ ausdrückt. Klingt es nur unheimlich, wenn Gelenke knacken oder ist es schädlich? Wann Gelenkgeräusche harmlos sind und wann nicht, verraten wir dir hier.

Arthrose vorbeugen: gesünder leben für die Gelenke

Arthrose wird so lange als Alte-Leute-Krankheit belächelt, bis es einen selber trifft, und das möglicherweise früher, als man erwartet. In mancher Hinsicht ähneln sich Gelenkverschleiss und Zahnprobleme: Einmal ruiniert, regenerieren sich die Körperteile nicht mehr. Doch wie bei den Zähnen lässt sich mit Vorbeugung einiges erreichen. Massnahmen, um Arthrose vorzubeugen, helfen auch insgesamt zu einem gesünderen Leben. Wichtig: Arthrose und Arthritis sind nicht dasselbe und haben unterschiedliche Ursachen – auch wenn sie beide mit Gelenkschmerzen verbunden sind. Hier lernst du, wie du Arthrose vorbeugen kannst.

Granulationsgewebe: Basis für die neue Haut

Die Granulation ist nach der Reinigungsphase und vor der Regenerationsphase der zweite Schritt bei der Heilung verletzten Gewebes. Granulationsgewebe ist wichtig für die Wundheilung. Es unterstützt die Neubildung der Haut nach Verletzungen und ist somit gut für deine Gesundheit. Bestimmte Massnahmen helfen dabei, die Bildung des Gewebes zu unterstützen und die Heilung zu beschleunigen.