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Lymphdrainagen: entstauend, beruhigend und schmerzlindernd

Lymphdrainagen: entstauend, beruhigend und schmerzlindernd

Lymphdrainagen werden eingesetzt, um Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe zu lösen und Ödeme zu lindern. Diese spezielle Form der Massage hat vielerlei Wirkungen, die sogar wissenschaftlich belegt sind. Durch die Lymphdrainage wird die Pumpfrequenz des Lymphsystems angeregt, was zu einer Abnahme der gestauten Flüssigkeit im Gewebe führt. Aber eine Lymphdrainage ist nicht nur entstauend. Die Massagebewegungen und die speziellen Grifftechniken wirken ebenfalls beruhigend, schmerzlindernd und muskelentspannend. In der Alternativtherapie wird sogar davon gesprochen, dass durch eine Lymphdrainage die körpereigenen Abwehrkräfte gestärkt werden. Diese immunologische Wirkung konnte bisher aber noch nicht wissenschaftlich bewiesen werden.

Wie funktionieren Lymphdrainagen?

Die Lymphdrainage ist eine spezielle Form der Massage-Therapie. Angewandt wird sie, wenn es zu Stauungen der Gewebsflüssigkeit, sogenannten Lymphödemen, gekommen ist. Wenn das Lymphsystem nicht mehr richtig funktioniert, bleiben Gewebsflüssigkeit und Eiweisse im Gewebe zwischen den Zellen zurück. Dies führt zu einer Anschwellung und die Lymphflüssigkeit kann nicht mehr abfliessen. Ohne Behandlung ist ein Lymphstau die Folge. Dieser ist nicht schmerzhaft, jedoch können mögliche Erkrankungen wie offene Wunden oder Entzündungen die Folge solcher Ödeme sein, die zu Schmerzen führen.

Ein Lymphstau tritt häufig an den Armen und Beinen, also an den Gliedmassen, auf. Durch die manuelle Lymphdrainage wird der Lymphfluss angeregt und gestaute Lymphflüssigkeit, die sogenannte Lymphe, abtransportiert. Begonnen wird immer am Hals und am Schlüsselbein, da in dieser Region des Körpers viele Lymphknoten liegen, die bearbeitet werden. Ebenfalls geht dort das Lymphsystem in das venöse Blutsystem über und die Lymphe gelangt so wieder in den Blutkreislauf.

Warum Lymphdrainagen und nicht herkömmliche Massagen zur Entstauung der Lymphbahnen?

Die Lymphdrainage bewirkt, dass die gestaute Lymphflüssigkeit mit speziellen Handgriffen aus dem Gewebe gelöst wird und über die Lymphbahnen wieder in den Blutkreislauf gelangt. Das Gewebe wird dabei nicht so fest durchgeknetet wie bei einer herkömmlichen Massage. Das Ziel der Lymphdrainage ist es, den Körper dazu zu bringen, gestaute Flüssigkeit, das sich im Gewebe eingelagert hat, wieder abzutransportieren. Dabei fliesst die Lymphe nicht nur in dem Bereich, der behandelt wird, sondern es kommt im Lymphsystem zu einer Sogwirkung.

Wer führt Lymphdrainagen durch und wird die Behandlung von der Krankenkasse übernommen?

Physiotherapeuten und medizinische Masseure führen manuelle Lymphdrainagen durch. Dies geschieht im Rahmen einer Therapie. Die manuelle Lymphdrainage ist nicht zu verwechseln mit der kosmetischen Lymphdrainage, die sich im Wellnessbereich zunehmender Beliebtheit erfreut. Wird die manuelle Lymphdrainage von einem Arzt verschrieben und bei einem Physiotherapeuten durchgeführt, kann sie über die obligatorische Krankenpflegeversicherung abgerechnet werden. Bei medizinischen Masseuren ist hingegen eine Zusatzversicherung notwendig. Eine Abklärung mit der Krankenkasse ist aber empfehlenswert.

Was bewirken Lymphdrainagen beim Lymphsystem?

Der Blutkreislauf, bestehend aus Venen und Arterien, ist nicht das einzige Flüssigkeitssystem des Körpers. Es gibt auch ein Lymphsystem, das nahe beim Herzen in das venöse Blutsystem übergeht. Im Lymphsystem werden jeden Tag zwei bis drei Liter Flüssigkeit durch den Organismus transportiert. Ein Teil dieser Flüssigkeit kann im Gewebe zurückbleiben und sich dort sogar stauen. Mittels der Lymphdrainage wird der Abfluss der Lymphflüssigkeit angeregt und im Gewebe gestaute Flüssigkeit abtransportiert. Dadurch werden Schwellungen und Stauungen reduziert, schmerzhafte Folgeerkrankungen eines Ödems gelindert und dabei die Muskeln entspannt.

Was muss bei einer solchen Therapie beachtet werden?

Vor einer Lymphdrainage ist abzuklären, ob die Krankenkasse die Kosten der Therapie übernimmt. Hierbei spielt es eine Rolle, ob eine Verschreibung des Arztes vorliegt und ob die manuelle Lymphdrainage von einem Physiotherapeuten oder einem medizinischen Masseur durchgeführt wird. Weitere Vorbereitungen sind nicht nötig.

Für wen eignen sich Lymphdrainagen?

Sind Gliedmassen durch gestaute Lymphe angeschwollen, ist eine Lymphdrainage empfehlenswert. Nach einer Operation kann der Abfluss der Lymphflüssigkeit behindert sein, weil etwa der Hautschnitt die Lymphbahnen durchtrennt hat. Auch nach Sportverletzungen oder bei einer Venenschwäche können diese speziellen Massagen Linderung verschaffen. Während einer Schwangerschaft ist eine Lymphdrainage möglich. Wassereinlagerungen werden durch diese Behandlung gebessert oder gar verhindert. Vor dem vierten Schwangerschaftsmonat sollte auf eine tiefe Lymphdrainage im Bauchbereich verzichtet werden. Personen, die an bösartigen Tumoren, akuten Entzündungen, starker Herzschwäche oder Herzrhythmusstörungen leiden, sowie bei einem sehr niedrigen Blutdruck, einer Schilddrüsenüberfunktion oder akuten Thrombosen der Beinvenen sind Lymphdrainagen ebenfalls nicht zu empfehlen.

Kann man Lymphdrainagen selber machen?

Beim Besuch eines Physiotherapeuten oder eines medizinischen Masseurs in dessen Praxis zeigt dieser unter Umständen einfache Handgriffe, mit denen der Abfluss der Lymphflüssigkeit angeregt werden kann. Ohne vorherige und persönliche Anleitung eines Spezialisten empfiehlt es sich nicht, an sich selber Hand anzulegen und eine Lymphdrainage durchzuführen. Auch wenn keine Vorbereitungen im Hinblick auf eine Lymphdrainage nötig sind, kann eine solche jedoch auch bereits vor dem Beginn der Therapie unterstützt werden, zum Beispiel durch gesunde Ernährung und das Verzichten von allzu engen und einschneidenden Kleidungsstücken.

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